Naturpark Tirasberge
Die San
In der Region der Tirasberge lebten ursprünglich die San (weitere Information z.B.: in Wikipedia). Am Rande der Tirasberge und in den Tirasbergen finden sich zahlreiche Buschmannszeichnungen sowie vielerlei Werkzeuge und Hinweise auf Wohnstätten. In diesem Gebiet leben heute keine San mehr, sie wurden von Europäern und Namas verdrängt bzw. ausgerottet.
Es ist anzunehmen, dass die Buschleute bewusst die Trockengebiete bewohnt haben, hält sich doch hier das Wild an den wenigen kleinen Quellen. Die Ernährung der Buschleute bestand neben Fleisch vorwiegend aus Zwiebeln, Knollen, Wurzeln und Pflanzen. Zur Jagd vergifteten sie Pfeilspitzen, die sie in Köchern aufbewahrten. Das Gift wurde auf verschiedene Art und Weise gewonnen. Sie nahmen die Milch von Euphorbien (Euphorbia virosa) und aus der Wurzel von der Fächerzwiebel Boophane disticha. Die Buschmannsfamilien lebten in Territorien, gingen sie auf Jagd, durfte das Wild das Territorium nicht verlassen, sonst gehörte es dem Nachbarklan. Das Wild wurde mit dem Pfeil angeschossen, man musste die Wirkung des Giftes abwarten, erst wenn as Wild betäubt war wurde es mit einem Speer erlegt.
Die Malereien - in diesem Gebiet finden sich Malereien, keine Gravierungen, - sind leider schwer aufzufinden, sie verblassen stark. Die besterhaltenen Malereien finden sich an der Ostseite der Berge, vorwiegend in rötlichen Farbtönen. Nach Lebzelter haben die Buschleute neben Rot, das sie in Steinen gefunden haben, auch Kohle, gelben Mergel und Kalk verwendet. Um die Farben haltbar zu machen mengen sie Fett, Honig und Heira (Gummi) bei. Bis heute hat sich vorwiegend das Rot erhalten, so wirken einige Figuren unvollkommen. Dies liegt daran, dass sie rote Farbe das feinste Pulver ergibt, und so am besten an die Oberfläche der Steine haftet. Die Missionare des 18/19 Jh. berichten, dass die Buschleute um Bethanien malten.
Die Buschleute leben nur in Familienverbänden von nicht mehr als 30 Mitgliedern, das Familienoberhaupt bestimmt dort alles.In trockenen Perioden schrumpften die Klans auf zwei bis sieben Personen.
Wird ein neues Dorf errichtet, muss erst das heilige Feuer an die Stelle gebracht werden, vorher darf man nicht bauen. Ein Dorf hat selten mehr als zehn Hütten. Jede Frau hat eine eigene Hütte, die erwachsenen Söhne, die heranwachsenden Töchter, die Schwiegertöchter und ältere Verwandte wohnen für sich allein. Nur die Kinder schlafen bei den Müttern, bis sie für sich selbst sorgen können – das ist mit 6 Jahren bereits der Fall.
Die Wohnung wird von den Frauen errichtet. Im Abstand von etwa zwei Metern werden Pfähle in den Boden gesetzt, so dass die Spitzen sich in Manneshöhe berühren. Die Spitzen werden mit Baumrinden zusammengebunden. Im Halbkreis werden nun weitere Äste eingepflanzt und so gegen der Vorderbogen angelehnt, dass ein Schirm von zwei Meter Tiefe entsteht. Zum Bedecken benutzten sie Felle. So ein Haus ist in einem Tag erbaut – und im Gelände kaum zu sehen.
Die Wohnstätten sind immer recht weit von den Wasserstellen entfernt, man wollte das lebenswichtige Wild nicht vergrämen. Kleine Rinnsale und Quellen finden sich auf Tiras, in Excelsior, auf Numis und in Namtib. Von diesen Wasserstellen holten sich die Sanfrauen in Straußeneierschalen (Eiinhalt ~1l) den Wasservorrat, man brauchte Wasser zum Trinken - und da auch nicht viel. Um die Namib durchqueren zu können, vergrub man die Eier im Sand, nur ein Strohhalm schaute heraus - und ein Zug daraus reichte für eine lange Durststrecke.
Herr Bruns hat es sich zur Aufgabe gemacht Buschmannszeichnungen, die wegen der Verwitterung schlecht zu sehen sind abzuzeichnen, eine Auswahl seiner Zeichnungen aus den Tirasbergen finden sie hier.