Naturpark Tirasberge
Staatenbildende Insekten stellen einen großen Anteil an der Biomasse und kommen in allen Lebensräumen, die der Naturpark Tirasberge zu bieten hat, vor. Sie sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Löffelhund und Erdwolf.
Die Arten der staatenbildenden Insekten lassen sich in zwei große Gruppen aufteilen, die Termiten (Isoptera) und die Hautflügler (Hymenoptera) zu denen die Ameisen gehören. Aufgrund der gleichen sozialen Lebensweise und der oft ähnlichen ökologischen Herausforderungen haben sich einige Gemeinsamkeiten in beiden Gruppen entwickelt:
- Die Flügel werden nur zum Ausschwärmen bei der Verbreitung der Arten entwickelt, danach werden sie abgeworfen.
- Die Tiere der staatenbildenden Kasten (Soldaten, Arbeiter und Königin). In den einzelnen Kasten kann es noch zu weiteren Spezialisierungen kommen.
- Es findet eine Arbeitsteilung der Kasten statt. Die Königinnen, sie leben in der Mitte des Baues, sind reine Gebärmaschinen, sie werden von den Arbeiterinnen gefüttert und gereinigt. Bis zu 40.000 Eier (alle 2 bis 3 Sekunden ein Ei) werden von den Arbeitern täglich in die Brutkammern gebracht.
- Es gibt Arten, die Pilze züchten. Diese werden mit dem eingetragenen Pflanzenmaterial ernährt. Die Tiere werden daher von Farmern nicht gerne gesehen, da sie viele Futterpflanzen verwerten und somit in Konkurrenz zur Weidewirtschaft stehen.
Trotz der Gemeinsamkeiten gibt es aber auch einige wichtige Unterschiede:
- Termiten
- Schabenverwandte (hemimetabole Insekten, d.h. die Jungtiere entwickeln sich in jedem Stadium - also mit jeder Häutung - zum adulten Tier hin) mit etwa 2000 Arten.
- Im Staat lebt ein König und eine Königin, der König begattet die Königin öfter während seines Lebens.
- Die Arbeiterkaste besteht aus männlichen und weiblichen Tieren, die Soldatenkaste bei vielen Arten nur aus männlichen Tieren.
- Das Sekret zur Feindabwehr wird in einer Kopfdrüse von Tieren der Soldatenkaste produziert.
- Die Tiere sind nachtaktiv.
Die Bauten der Termitenarten des Naturparks Tirasberge sind unterirdisch. Arten die auf Tiras bauen errichten einen Termitenhügel. Der Hügel ist nur ein kleiner Teil des Baus, der zu sehen ist. Auf den anderen Farmen, die in trockeneren Gebieten liegen (vgl. Vegetationszonen) liegen die Staaten ganz unterirdisch. Die Bauten haben eine Klimaanlage, diese hält die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Inneren konstant.
- Ameisen
- Hautflügler (wie z.B. auch Bienen und Wespen) mit 20.000 Arten (holometabole Insekten, d.h. es gibt ein Larven- und ein Puppenstadium, die dem adulten Tier nicht ähnlich sind).
- Die männlichen Tiere sterben nach der Befruchtung der Königin.
- Im Staat leben nur weibliche Tiere.
- Die Geschlechtsbestimmung erfolgt genetisch, die Männchen schlüpfen aus unbefruchteten Eiern.
- Der Giftstachel (wie er bei andern Hymenoptera vorkommt) ist funktionell durch eine Drüse ersetzt, mit der Ameisensäure verspritzt wird. Die Drüse befindet sich am Abdomen (Hinterleib).
- Auch tagaktive Arten, und Arten, die sich als Jäger und Räuber auch von Termiten ernähren.
In Ameisenstaaten können bis zu 20.000.000 Einzeltiere leben. Mit der hohen Artenzahl und den riesigen Staaten sind Ameisen eine der erfolgreichsten Tiergruppe unseres Planeten.